Neues vom LinkedIn-Algorithmus (2024)

Zum fünften Mal in Folge hat Richard von der Blom gerade seinen LinkedIn-Algorithmus-Report veröffentlicht: In den letzten Monaten haben er und sein Team mehr als 1.100 Stunden Arbeit investiert, um mehr als 1,5 Millionen LinkedIn-Posts von 26.000 Unternehmensseiten und 34.000 privaten Profilen aus mehr als 50 Ländern zu analysieren. Der komplette (englischsprachige) Report umfasst 120 Seiten, die wichtigsten Erkenntnisse fasse ich hier für Sie zusammen.

Nutzungsverhalten bei Linkedin

  • 88 Prozent der LinkedIn-Nutzer*innen konsumieren ihren Feed via Smartphone oder Tablet, nur 12 Prozent bevorzugen die Nutzung am Desktop oder Laptop. Auch beim Posten eigener Inhalte haben die mobil Nutzenden (mit 62 Prozent) die Nase vorn.
  • Mobile Nutzer*innen sind im Schnitt 1,4 Minuten pro Session online und sehen in dieser Zeit 14 Posts. Im gesamten Monat sind sie lediglich 19 Minuten bei LinkedIn online. Desktop-Nutzer*innen sind durchschnittlich 24 Minuten pro Monat bei LinkedIn aktiv, eine Session dauert drei Minuten, in denen sie elf Posts sehen.
  • Nur 1,1 Prozent der LinkedIn-Nutzenden postet mindestens einmal pro Woche, 7,1 Prozent haben wenigstens einmal in den letzten drei Monaten gepostet.

Wie der LinkedIn-Feed sich zusammensetzt

40 Prozent der gezeigten Inhalte sind Anzeigen und LinkedIn-eigene Inhalte, die restlichen 60 Prozent sind Inhalte aus dem eigenen Netzwerk. Das eigene Verhalten hat einen starken Einfluss darauf, was hier eingeblendet wird:

  • Nach der Vernetzung mit einer neuen Person werden deren Inhalte zwei Wochen lang prominent im eigenen Feed angezeigt.
  • Wenn Sie einen Post liken oder komentieren, steigt die Wahrscheinlichkeit, auch den nächsten Post der entsprechenden Person zu sehen. Das gilt auch für das Liken und Kommentieren von Kommentaren.
  • Wenn Sie eine Direktnachricht an eine bestimmte Person senden, wird deren nächster Beitrag Ihnen mit einer um 70 Prozent erhöhten Wahrscheinlichkeit angezeigt. Speichern Sie den Beitrag einer Person, steigt diese Wahrscheinlichkeit sogar auf 90 Prozent.
  • Nach dem Besuch eines persönlichen Profils wird Ihnen der nächste Post dieser Person mit einer 50-prozentigen Wahrscheinlichkeit angezeigt.
  • Die Zeit, die Sie mit dem Betrachten eines Beitrags verbringen, gilt als Indikator für Ihr Interesse. Wenn Sie viel Zeit mit bestimmten Themen oder den Inhalten bestimmter Personen verbringen, wird der Algorithmus Ihnen künftig ähnliche Inhalte anzeigen.
  • Je mehr Videos sie anschauen, desto mehr Videos werden Ihnen angezeigt. Dieses Prinzip gilt für alle Formen von Content.

Dos and Don’ts für das persönliche Profil bei LinkedIn

  • 48 Prozent der Posts bei LinkedIn bestehen aus einem Text mit einem Bild. Idealerweise ist er 900 bis 1.200 Zeichen lang und besteht aus kurzen Sätzen (weniger als zwölf Worte lang).
  • Jedes weitere Foto erhöht die Reichweite um jeweils fünf Prozent – dieser Effekt greift jedoch nur bis zum fünften Bild.
  • Die meiste Reichweite erzielen hochformatige Bilder. Sobald Personen auf dem Foto sind, steigt die Reichweite um 20 Prozent, wenn Sie selbst auf dem Foto sind, sogar um 50 Prozent. Screenshots performen extrem schlecht.
  • Document-Posts (PDF) haben eine 1,6-mal so hohe Reichweite wie Beiträge mit Text und einem Bild. Der ideale Umfang beträgt 12,4 Seiten, die ideale Textlänge pro Seite 25 bis 50 Worte. Hochformatige Layouts sind am erfolgreichsten.
  • Die Reichweite von Umfragen ist fast zweimal so hoch wie die von Beiträgen mit Text und einem Bild. Idealerweise beinhaltet eine Umfrage drei Antwortmöglichkeiten und läuft über einen Zeitraum von einer Woche.
  • Videos sollten im Hochformat aufgenommen werden und zwischen einer und zwei Minuten lang sein.
  • Externe Links in einem Beitrag verringern dessen Reichweite signifikant. Dieser Reichweitenverlust lässt sich verhindern, indem Sie den Beitrag nach dessen Veröffentlichung bearbeiten und den Link nachträglich einfügen. Da dabei kein Vorschaubild generiert wird, muss der Post unbedingt mit einem Bild versehen werden.
  • Wenn Sie in Ihrem Post bis zu vier andere Profile markieren (via @-Mention), können Sie Ihre Reichweite um fast 50 Prozent steigern. Mehr als acht Markierungen werden vom Algorithmus als Spam kategorisiert und mit reduzierter Reichweite bestraft.
  • Verwenden Sie drei bis fünf Hashtags pro Post.
  • Die Verwendung von KI-generierten Texten und Bildern wirkt sich deutlich negativ auf die Performance von Beiträgen aus.
  • Die ideale Posting-Zeit ist werktags zwischen 8 und 11 Uhr. Reine Text-Beiträge sind zwischen 10 und 12 Uhr am erfolgreichsten, Videos zwischen 11 und 13 Uhr.
  • Wenn Sie direkt nach dem Posten eines Beitrags mit fünf bis zehn Beiträgen Ihrer Kontakte interagieren, können Sie die Reichweite Ihres Beitrags um bis zu 15 Prozent erhöhen.
  • Reagieren Sie auf sämtliche Kommentare, die innerhalb der ersten Stunde eingehen – damit können Sie die Reichweite Ihres Posts um 40 Prozent erhöhen.
  • Lassen Sie zwischen zwei Posts mindestens 24 Stunden verstreichen, andernfalls schaden Sie der Reichweite beider Posts. Das gilt auch, wenn Sie fremde Beiträge teilen.

Dos and Don’ts für Unternehmensseiten bei LinkedIn

  • Die größte Reichweite auf Unternehmensseiten erzielen Umfragen, gefolgt von Documents-Posts (PDFs), Videos und Bildern. Die beste Performance erzielt eine Mischung aus verschiedenen Content-Formaten.
  • Mehrere Posts pro Tag haben (wie bei persönlichen Profilen) einen negativen Einfluss auf die Reichweite der einzelnen Beiträge. Umgehen lässt sich diese Abwertung, indem für die einzelnen Beiträge statt „Alle“ eine konkrete „Zielgruppe“ ausgewählt wird.
  • Die besten Tage für einen Unternehmens-Post sind Dienstag bis Donnerstag und Samstag.
  • Die Reaktionen von Mitarbeitenden haben 40 Prozent weniger Einfluss auf die Reichweite als die Reaktionen von anderen LinkedIn-Mitgliedern, wirken sich aber dennoch positiv aus.
  • Die Interaktion mit Inhalten von Mitarbeitenden, Kund*innen und anderen Unternehmensseiten erhöht die Reichweiter der eigenen Inhalte signifikant.
  • Wenn Sie mit dem Lead Gen Form arbeiten, wählen Sie am besten die Optionen „Loslegen“ oder „Probeversion starten“ – sie performen am besten.

Und jetzt bin ich gespannt: Welches dieser Ergebnisse überrascht Sie? Und wie werden Sie Ihre Postings-Strategie anpassen?

Kategorien:
AllgemeinHintergründiges

1 Kommentar. Leave new

  • Ulvi I. AYDIN
    13. Februar 2024 12:58

    Wie immer von Constanze Wolff:
    Perfekte Hinweise, sehr hilfreiche Tipps und Tricks, sehr wertvolle Handlungs-Empfehlungen! Danke!

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