Ist Networking lernbar?

Eine gewagte Frage für eine Frau, die einen nicht unerheblichen Teil ihres Umsatzes damit macht, andere Menschen mit der Welt der sozialen Netzwerke vertraut zu machen. Meine Antwort darauf ist so kurz wie klar: Nein. (Das war die schlechte Nachricht. Die gute folgt weiter unten.) Die Erläuterung dazu ist ein wenig länger:

Immer wieder sitzen mir Kund*innen gegenüber, die sich (und mich) fragen:

  • Wie viel Zeit muss ich pro Tag in meine Social-Media-Aktivitäten investieren?
  • Müssen wir auch bei TikTok mitmachen oder genügt unsere Instagram-Präsenz?
  • Wie oft müssen wir unser Blog mit neuen Inhalten bestücken, um nicht in Vergessenheit zu geraten?
  • Müssen wir einen Redaktionsplan erstellen oder können die Inhalte für unsere LinkedIn-Seite auch ganz spontan aus dem Alltagsgeschäft kommen?

Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Das entscheidende Wort in all diesen Fragen lautet „müssen“. Wer sich zu einer Tätigkeit gezwungen fühlt, wird sie nie mit Begeisterung tun – und wer nicht von seinem Tun begeistert ist, wird damit niemals andere anstecken. (Sie ahnen, warum ich mich „Brandstifterin“ nenne…?) Und wer keine anderen ansteckt, ist auch keine Netzwerkerin.

Networking ist eine Haltung, keine Technik. Überzeugte Netzwerker*innen denken andere mit – das gilt im Privatleben genauso wie im Job. Echte Netzwerker reißen Zeitungsartikel aus, um sie dem besten Freund zum nächsten Treffen mitzubringen; und das haben sie schon gemacht, bevor es das Internet überhaupt gab. Im Job agieren sie genauso: Spannende Informationen werden an interessierte Kolleginnen, Vorgesetzte oder Mitarbeitende weitergegeben – oder eben an die (potenziellen) Kund*innen. Facebook und Co. sind nur die technischen Hilfsmittel, mit denen diese Weitergabe erleichtert wird.

Die entscheidende Frage lautet also nicht „Wie agiere ich am erfolgreichsten in sozialen Netzwerken?“, sondern „Habe ich überhaupt Lust darauf?“ Wer diese Frage mit „Nein“ beantwortet, sollte die Finger von Social Media lassen – und jemanden im Unternehmen suchen, der diese Lust hat. Und der kann seine Networking-Fähigkeiten dann auch mithilfe von Weiterbildungen ausbauen.

Denn die gute Nachricht lautet: Sie müssen überhaupt nichts. Was wollen Sie denn?

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AkquiseAllgemeinHintergründiges

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